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Es ist gut Erfolge zu feiern, aber es ist wichtiger, die Lektionen des Misserfolgs zu beachten.

Weltcup Baku

Wie erwartet eine windige Angelegenheit. Am 1. Mai sind wir in Zürich losgeflogen und nach einem sechs stündigen Zwischenstopp in Warschau am Donnerstag früh morgens in Baku gelandet. Freitag bis Montag standen dann freie Trainings und das PET auf dem Plan. Von einer leichten Brise bis Starkem Sturm hatten wir jede Windstärke und ich konnte im Training das gelernte von Zuhause weiter verfeinern und Selbstvertrauen sammeln. An diesem Weltcup werden zwei Kleinkaliber Wettkämpfe ausgetragen (weil es Im Frühling in Granada nicht möglich war 50m zu schiessen). Im ersten Wettkampf startete ich RPO (Ranking Points Only) bei starkem Wind und Regen erreichte ich 570 (192/187/191) schaffte ich den Sprung in die zweite Runde. Am nächsten Tag war es um einiges "einfacher" mit einem klaren Plan und Punkte der Elimination startete ich mit viel Freude und Gelassenheit in die Qualifikation. 196 kniend, 198 liegend und 195 stehend gab ein Gesamtresultat von 589, womit ich auf dem 26. Rang landete. 

Für den zweiten Wettkampf war das klare Ziel des Chef Leistungssport jede Stellung mit einer 10 zu beenden. In der Elimination schaffte ich dies und mit 588 Punkten (196/198/194) lag ich in meiner Ablösung auf dem 6. Zwischenrang. Am letzten Wettkampftag merkte ich die vergangenen anstrengenden Tage ein wenig und es viel mir schwerer den Fokus 120% bei meiner Arbeit zu halten. Mit 197/197/193 = 587 wurde ich sehr gute 15te. Leider habe ich liegend sowie stehend das Ziel mit einer 10 auszuschiessen nicht gereicht. Diese Zwei Punkte und ein paar Innenzehner hätten für einen Finaleinzug gereicht.

Allem in allem bin ich sehr zufrieden mit diesem Weltcup. Ich habe vier super Wettkämpfe geschossen und nochmals sehr viel über mich gelernt. Wenn ich vergleiche wie es mir ziemlich genau vor einem Jahr hier ergangen ist, muss ich sagen habe ich vor allem im Bezug auf Windschiessen sehr viel dazugelernt und viel Selbstvertrauen aufbauen können. 

Mit viel Freude und Motivation geht es jetzt in ein kurzes 300m Trainingslager, bevor ich dann in einer Woche an die EM fahre.


Sportpreis 2024

3. Platz Thurgauer Sportpreis 2024, was für eine Riesen Ehre. 

Mit Sportgrössen wie Catherine Debrunner, Stefan Bisseger, Steffi Häberlin, Stefan Küng und Nationalhelden wie Samuel Giger und Mario Schneider auf der selben Bühne zu stehen ist einzigartig. Mit ihnen "verglichen" zu werden unglaublich. 

Im Sport geht es immer nur darum noch besser zu werden; wirklich zufrieden ist man nie. Immer auf der Suche nach Kleinigkeiten die noch nicht gut genug waren. Zu selten schaut man zurück auf das, was man schon alles erreicht hat.

Genau an solchen Anlässen wie dem Sportpreis, wo man mit anderen Spitzensportlern auf eine Ebene gestellt wird, wird einem erst richtig bewusst, was man alles geleistet hat. Die harte Arbeit und Disziplin, die sich auszahlt. Trotzdem man seinen Sport über alles liebt und es ein Privileg ist, den Sport als Beruf auszuüben, muss man trotz allem auch auf viel Verzichten. So viele schöne Momente man auch erleben darf, mindestens gleichviele Tiefpunkte gibt es in einer Karriere. Sich immer wieder aufzubauen und weiterzukämpfen verlangt einem viel ab und man hinterfragt, ob sich das alles überhaupt lohnt. 

Anlässe und Ehrungen wie der Sportpreis geben mir soviel zurück. Wertschätzung für meine Leistungen und Arbeit die dahinter steckt. Einmal mehr wurde mir bewusst, dass ich das alles nicht nur für mich alleine mache. Erfolge mit Familien, Freunde und Bekannten zu teilen ist wunderschön. Vertreterin für den Schiesssport, den Thurgau oder die Schweiz zu sein ist eine Ehre und spornt mich an, noch mehr zu geben.

Herzliche Gratulation an alle anderen GewinnerInnen und Nominierten und auch an alle andern SportlerInnen für ihre ausgezeichneten Leistungen der vergangenen Jahre.  

Auch herzlichen Dank an das Sportamt Thurgau und den Panathlon Club Thurgau für den wunderschönen Abend und die Unterstützung.


Jahr 2023

100 Tage und Nächte überall auf der Welt. Sieben Länder in fünf Kontinenten. Von 40 Grad bis eisiger Wind. Das Jahr 2023 hatte es in sich.

Mein erstes Jahr als Profi Athlet ging gleich im Januar mit dem ersten Weltcup los. Von da an ging es von Wettkampf zu Wettkampf. Die ganze "Reiserei" braucht mehr Energie als ich erwartet habe. Teilweise blieb, in dem kurzen Aufenthalt in der Heimat, kaum Zeit zu trainieren. 

Das Jahr lief für mich nicht wie gewünscht. Dank guter Teamkameraden reichte es dennoch für 3 WM Titel und einen 2. Rang an der WM. Ich konnte jedoch sehr viel über mich, das Schiessen und die Welt lernen. Zu Schiessen bei extremer Hitze oder Luftfeuchtigkeit braucht gute Vorbereitung. Wind zu lesen und darin gut zu schiessen, gehört zu einem Spitzenathlet dazu und benötigt viel Training. 

Froh, dass dieses anstrengende und nicht ganz einfache Jahr vorbei ist, freue ich mich auf eine besinnliche Weihnachtszeit mit meinen liebsten.

Top motiviert im neuen Jahr wieder voll durchzustarten und alles zu geben verabschiede ich mich vom 2023 und freue mich auf ein aufregendes 2024.


CISM WM Rio

Ende September, Frühling in Brasilien und täglich um die 30 Grad. Sonne, Sand und viel Schweiss.

Die WM wurde am Samstagabend mit der Eröffnungsfeier offiziell eröffnet. Am nächsten morgen ging es gleich weiter mit dem Team liegend Wettkampf. Leider lief mir der Wettkampf nicht wie gewünscht und ich erreichte 618.7 Punkte. Dank den guten Resultate meiner Teamkolleginnen rechte es trotzdem für den 1. Platz. Einen Tag darauf wurde der Einzelwettkampf ausgetragen. 619.8 war nicht viel mehr als am Vortag und reichten für den 8. Rang. Nach einem Trainingstag ging es los mit den 3-Stellungswettkämpfen. Im Teamwettkampf startete ich gar nicht gut mit 189 kniend. Auch liegend ist mit 195 deutlich unter dem was ich kann. Stehend gelangen mir 189 Punkten, was wiederum viel zu wenig ist. Nina Christen und Chiara Leone schossen hervorragende Resultate und es reichte auch hier wieder für den 1. Rang. Mental am Boden startete ich den Einzelwettkampf, froh das es der letzte Wettkampf für diese Saison sein wird. Mit 197 kniend startete ich sehr sehr gut. Entschlossen nochmals alles zu geben, verzelte ich mich liegend und erreichte nur 194 Punkte. Stehend schoss ich gute 193 Punkten. Zufrieden mit zwei der drei Stellungen beendete ich diesen Wettkampf mit 584 Punkten. Es war eine anstrengende und lange Saison. Ich konnte viel lernen und weiss, woran ich arbeiten muss. Nach einer schönen Abschlussfeier und gemütlicher "Beach Party" mit einem super Team, geht es nun zurück nach Hause.


Weltmeisterschaft Baku

50m 3-Stellungswettkampf
Mit viel Wind startete die Elimination. Mit 194 kniend war der Start mässig gut. Liegend war der Wind mein Freund und es gab das Maximum 200. Stehend schoss ich 192 was ein Total von 586 ergab. Sehr zufrieden überstand ich die Elimination problemlos und hatte eine kurze Pause, in der die zweite Ablösung schoss.
In der Qualifikation konnte ich kniend mit 195 solid beginnen. Liegend hatte ich leider zwei neuner und es gab nur noch 198 Punkte. Stehend wurde es nochmals schwierig und ich schoss 94 und 95. Mit 582 Punkten landete ich auf dem 34. Rang. Etwas enttäuscht über dieses Resultat, da ich sehr gut gearbeitet habe und es einige Punkte mehr hätten sein sollen, feuerte ich Nina Christen im Finale an. In der Teamwertung erreichten wir den 7. Schlussrang. 
Trotz allem bin ich stolz, was ich dieses Jahr alles gelernt habe und vor allem mit dem Wind schon viel besser umgehen konnte.
50m liegend
Als Vizeweltmeisterin nahm ich mir viel vor. Mit 103.4, 104.9 und 103.0 startete ich ganz gut, wusste aber, dass es nicht für ganz vorne reichen würde. Trotz immer wechselndem Wind und etwas Zeitdruck entschied ich mich für eine kurze Pause und Besprechung mit meinem Trainer. Leider hatte ich Pech und gerade in dieser Zeit wechselte die Windrichtung. Da ich keine Zeit hatte, lange zu warte, musste ich mich neu einschiessen und verlor einige Punkte. Eine Einzelmedaille war ausser Reichweite. Nun hiess es: Kämpfen für jeden Zehntel um eine gute Teamwertung zu erreichen. Dies hat sich aus ausgezahlt. Mit nur 0.2 Punkten gewannen wir (Anja Senti, Chiara Leone und ich) die Goldmedaille. Dazu wurde Anja auch Einzel Weltmeisterin.
50m liegend Mixed
Am Nachmittag hatte ich meinen letzten Einsatz an dieser WM. Zusammen mit Christoph Dürr schoss ich liegend Mixed. Ich schoss 623.2 womit ich sehr zufrieden war. Mein Teamkollege erreichte gute 623.8 Punkte. Mit 2.5 Punkten wurden wir (hinter dem Team Schweiz 1) Vize-Weltmeister. 

Flame Towers

Die drei Türme stellen Flammen dar und sind Nachts in den Nationalfarben beleuchtet. Der grösste der drei Wolkenkratzer misst 181.7 Meter. Die Flamme ist ein typisches Symbol von Azerbaidschan und hat mit der Geschichte der Erdölförderung einen zusammenhang.


Die Stadt der Winde
Baku ist die Hauptstadt von Aserbaidschan und liegt am kaspischen Meer. Im Sommer ist es bis zu 35 Grad warm und vorallem in den Monaten Juli und August gibt es starke Winde. 2015 fanden die ersten European Games hier statt. Die Schiessanlage gehört zu einer der schönsten der Welt. Neben den 10m, 25m, 50m und 300m Ständen gibt es auch Trap- und Skeet-Anlagen.

Weltcup Baku

10m Luftgewehr
Da mein Fokus im Moment auf der 50m Distanz liegt, ist das Training mit dem Luftgewehr eher begrenzt. Mit einem Resultat von 620.4 und dem 51. Rang (von 70) bin ich ganz zufrieden. 

50m 3-Stellungswettkampf
Die ganze Woche gab es immer mal wieder etwas Wind. Im Training konnte ich gut damit umgehen und ausprobieren. Zuversichtlich sah ich auf den Wettkampftag. Der Wetterbericht hatte für am Sonntag mehr Wind vorhergesagt. So kam es auch, was unter der Woche als "starker Wind" durchging war am Sonntag sozusagen "kein"  Wind. Demnach war es sehr anspruchsvoll und die Resultate dementsprechend tiefer. Die erste Runde überstand ich mit mit 571 Punkten und dem 16. Zwischenrang dieser Ablösung gut. Eine knappe halbe Stunde später startete auch schon die Qualifikation. Hier war das Glück nicht mehr so auf meiner Seite und ich fing viele hohe 9er ein. Mit 566 landete ich auf dem 49. Schlussrang von Total 110 Athletinnen.



Weltcup Bhopal

Nach einer langen Reise mit 10h (Rückflug 16h) Aufenthalt in New Delhi kamen wir in Bhopal an. Empfangen von der Sportministerin von Indien, einem Kamerateam und einer Gruppe aus Trommler die Blumenketten verteilten ging es ins Hotel. Auf der Grossflächigen Schiessanlage wurde man mit Tuck Tuck's von A nach B transportiert. Die schön warmen Temperaturen und die Sonne liessen schon Ende März Sommerfeeling aufkommen. 

Luftgewehr 10m

Nach einem kurzen Luftgewehrtraining startete der erste Wettkampf. Mit 618.8 45. Punkten, etwas unter der erwünschten Leistung, erreichte ich den 45. Rang. Da der Fokus für mich aber ganz klar auf der 50m Disziplin liegt, nichts schlimmes.

50m 3-Stellungswettkampf

Nach guten Trainings Zuhause und hier in Indien, einem guten Gefühl in den Stellungen freute ich mich auf den Wettkampf. Dem entsprechend nervös war ich. Vor allem im kniend musste ich viel investieren, um gute Arbeit leisten zu können und mit der Anspannung umgehen zu können. 195/197/192 in den einzelnen Stellungen und 584 Total reichten für den 8. Platz und somit für die Final Qualifikation. Durch viel Finaltraining und einiger Erfahrung mehr, schlag ich mich ganz gut und landete auf dem 5. Schlussrang. Überglücklich mit dieser Platzierung, einer tollen Zeit in dieser schönen Stadt und schöner Zeit mit einem super Team, geht es nun mit voller Motivation zurück in die Schweiz.

Mit dem Tuck Tuck durch die Schiessanlage

Nach einer langen Reise mit 12 (Rückflug sogar 15h) Aufenthalt in New Delhi kamen wir in Bhopal an. Empfangen von der Sportministerin und vielen Leuten ging es dann ins Hotel.

Bhopal liegt mitten in Indien und hat über 1.8 Mio. Einwohner. Die Stadt ist vor allem für die Chemieindustrie, Baumwoll- und Edelsteinverarbeitung bekannt. Die 1984 ereignete sich dort die grösste Chemiekatastrophe der Geschichte. Noch heute leiden Menschen unter den Nachwirkungen dieser Gasexplosion.  


Erster Weltcup

Jakarta ist die Hauptstadt von Indonesien. Mit einer mittleren Temperatur von 26 Grad (im Februar) und einer Luftfeuchtigkeit bis zu 90% ist es sehr schwül. Sehr modern und offene Menschen erinnern sehr an Europa. Die nationale und internationale Küche ist einladen. Spezialitäten wie Reissuppe, Tempeh und ein Mix davon als Dessert waren erstaunlich lecker.

Weltcup Jakarta

Ende Januar ging die Reise zu meinem ersten Weltcup los. Wir sind einige Tage vor dem Wettkampf angereist, um genug Zeit haben uns ein wenig an das Klima zu gewöhnen und die 6h Zeit Verschiebung anzupassen. Im Training merkte ich gleich die hohe Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Schiesskleider haben dadurch schon eine geringere Stabilität und man selbst ist von Sekunde eins "patschnass". Es folgte ein straffes Wettkampfprogramm. Dies wird der letzte Weltcup sein, an dem ein Liegend- sowie Team- und Mixed-Wettkämpfe geschossen werden. Gestartet wurde mit dem Liegendmatch. Ein wenig Wind, überschaubares Teilnehmerfeld und die äusseren Bedingungen machten es schwierig einzuschätzen wie viel es braucht um vorne mitzuschiessen. Sowieso muss immer das beste rausgeholt werden und so beendete ich meinen ersten Weltcupeinsatz mit 620.6 Punkten auf dem 3. Rang. Danach folgte der 3-Stellungswettkampf . Kniend und liegend waren gut, stehend hatte ich aber mit der Wärme und Feuchtigkeit extrem zu kämpfen. Ich fand keine Stabilität und geriet unter Zeitdruck. Am Schluss erzielte ich 572 Punkte. Mit frischer Motivation ging es mit dem Team-Wettkampf weiter. Da nur vier Teams am Start waren, wurde die erste Stage ausgelassen. Mit einem guten Teamresultat zusammen mit Nina Christen und Franziska Stark qualifizierten wir uns für das Goldmedal-Match. Lange war es zwischen uns und dem Team aus Kasachstan ausgeglichen, bis wir die entscheidenden Punkte für uns entscheiden konnten und Gold gewannen. Zuletzt startete ich mit Christoph Dürr im Mixed-Wettkampf. Nach den ersten zwei Stages lagen wir auf dem zweiten Zwischenrang, gleich hinter dem Team Schweiz 1. So war es, das die Gold und Silbermedaille zwischen uns Schweizern im Medal-Match ausgemacht wurde. Leider waren Jan und Fränzi etwas stärker und uns reichte es für die Silbermedaille im Schweizerdoppelsieg. Mit einer positiven Bilanz und weiss an was ich arbeiten muss geht es nun zurück in die Schweiz, bevor es eine Woche später schon wieder weiter nach Kairo geht.


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